Pressemitteilung der Universität des Saarlandes vom 25.09.2025
Die Lunge geschlachteter Schweine endet meist als Tierfutter oder wird gar entsorgt. Zwei Forschungsteams aus Medizin und Ingenieurwissenschaft haben an der Universität des Saarlandes ein Verfahren entwickelt, um solche „Schlachtabfälle“ als praxistaugliches und aussagekräftiges Lungen-Modell für die Forschung zu nutzen. Ziel ist es, Tierversuche zu ersetzen, zu reduzieren und diese sogar von deren Möglichkeiten und Aussagekraft her zu übertreffen.
Die Mediziner halten die Lungen bis zu 24 Stunden stabil, was zuvor keiner anderen Gruppe weltweit gelungen ist.
Die saarländische Landesregierung fördert die Forschung.
Analyse der Ausatemluft mit Gassensorsystem
„Die sensortechnische Herausforderung in diesem Projekt liegt darin, die Substanzen in sehr geringen Konzentrationen zu messen. Die Ausatemluft besteht aus einem regelrechten Cocktail an vielen verschiedenen gasförmigen Stoffen, von Kohlendioxid, Stickstoff bis hin zu einer Vielzahl kleinster Spuren an Substanzen, die von Mensch zu Mensch und von Tier zu Tier variieren“, erklärt Christian Bur, der an neuartigen Gassensorsystemen forscht, um flüchtige organische Verbindungen immer genauer zu erfassen. Nun findet Christian Bur mit den feinen Technik-Sinnesorganen kleinste Spuren im Atemgas des Lungenmodells. „Dafür messen die Sensoren kontinuierlich die Konzentration bestimmter Substanzen und geben so Aufschluss über die in einem Zeitraum abgeatmete Menge. Zum Einsatz kommen hierfür Halbleitergassensoren auf Metalloxid-Basis. Ihre Signalauswertung verfeinern wir immer weiter“, erläutert Christian Bur. An der Forschung sind auf medizinischer wie auch auf technischer Seite zahlreiche Doktorandinnen, Doktoranden und auch Studierende beteiligt.
Kontakt:
Dr.-Ing. Christian Bur (Gruppenleiter für Gasmesstechnik)
Tel.: 0681-302/2256, E-Mail: c.bur(at)lmt.uni-saarland.de